Der Hauptausschuss hat am 22. März 2011 folgende Beschlüsse gefasst:

1. Unterstützung Kinderschutzbund – Frühpräventionsprojekt “SAFE”

Einstimmig wurde beschlossen: Mit maximal 16.500 € (1. Kurs 11.500 €, Erstausstattung 5.000 €) sollen mit dem Kurs SAFE Ehepaare/Alleinerziehende (max. 7 Paare, 14 Personen) angeleitet werden, möglichst frühzeitig liebevolle Bindungen zum Kind zu gewinnen.

Information zu SAFE:

Eine liebevolle Bindung von Mutter/Vater zum Kind beginnt schon während der Schwangerschaft. Über den Kurs SAFE (nach Dr. med. Karl Heinz Brisch, Arzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychiatrie, Psychosomatische Medizin, Nervenheilkunde und Psychoanalyse) soll eine möglichst frühzeitige Bindungsentwicklung zwischen Eltern, die schon vorgeburtlich ansetzt, erreicht werden. Diese Bindung bringt dem Kinde viele Vorteile für sein weiteres Leben. „Mit einer sicheren Bindung werden die Eltern große Freude an ihrem Kind haben, weil sicher gebundene Kinder eine bessere Sprachentwicklung haben, flexibler und ausdauernder Aufgaben lösen, sich in die Gefühlswelt von anderen Kindern besser hineinversetzen können, mehr Freundschaften schließen und in ihren Beziehungen voraussichtlich glücklichere Menschen sein werden.“
( KH Brisch, mehr dazu: http://www.khbrisch.de/18-0-Sitemap.html )

Kommentar:
Dies ist tatsächlich Frühprävention, die hoffentlich erfolgreich bei den sich häufenden Defiziten der Bindungsentwicklung/Erziehungsschwächen Eltern/Kind ansetzt. Überall in unserer Stadt „brennt“ es. Die Jugendhilfekosten (teuer sind vor allem Heimunterbringungen) des Landkreises für Immenstadt sind überproportional hoch. Die segensreiche Arbeit des Kinderschutzbundes, Schulsozialarbeit an Grund- und Mittelschule, nun auch (siehe nächster Punkt) am Schulzentrum (Gymnasium/Realschule) sowie der offenen Arbeit im Jugendhaus allein sind nicht in der Lage, die Probleme zu lösen. Je eher eine Förderung angesetzt wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass später Sozialkosten vermieden werden. Einen herzlichen Dank an den Kinderschutzbund Immenstadt, der hier vorbildliche Arbeit leistet und, so die Antwort auf meine Frage, möglichst viele Eltern erreichen kann, die eine Unterstützung dringend benötigen. Wenn dann noch die kalkulierten Einstiegskosten für die Erstausstattung Videoausrüstung (kann über das Jugendhaus, vielleicht auch über das Medienzentrum Oberallgäu günstig ausgeliehen werden) reduziert werden können – umso besser. Möge das Projekt ein Erfolgsmodell werden, dass in die Region ausstrahlt und den Landkreis dazu bringt, es zu unterstützen und finanziell zu fördern. Werden doch bei einem erfolgreichen Kurs die Jugendhilfekosten des Kreises in der Zukunft sinken.

2. Einrichtung einer Schulsozialarbeit am Schulzentrum

Wie berichtet, steigt auch an der Realschule und dem Gymnasium der Bedarf an qualifizierter Hilfe für Schüler, da vermehrt die negativen Auswirkungen von schwierigen familiären Verhältnissen wahrgenommen werden. Weiterführende Schulen jedoch gehen davon aus, dass Schüler sozial in der Lage sein müssen, sich nicht nur intellektuell, sondern auch sozial in eine Schulgemeinschaft einbringen müssen. Mit Hilfe des Landkreises kann eine Schulsozialarbeiterstelle im Wochenumfang von 28 Wochenstunden für beide Schulen neu geschaffen werden.

Einstimmig wurde beschlossen: Dem Antrag auf Schaffung einer vorerst auf 2 Jahre befristeten Schulsozialarbeiterstelle mit einem Umfang von mindestens 28 Wochenstunden wird zugestimmt. Die Stelle wird öffentlich ausgeschrieben.