In einer langatmigen Prozedur wurden vom Stadtrat zur Entwicklung Bühl-Süd folgende Beschlüsse (Kurzform) gefasst:

Die Fortführung des Planungsprozesses zur Verlegung der Seestraße wurde mit 12:9 Stimmen beschlossen.
Die Änderung des Flächennutzungsplanes und Bebauungsplanes auf der Grundlage des Entwicklungsplanes Bühl-Süd wurde mit 14:7 Stimmen beschlossen.
Zur Kenntnis genommen hat der Stadtrat, dass die Verwaltung im Rahmen des ISEK-Prozesses ein Konzept für den Busverkehr zwischen Bühl und Immenstadt erarbeitet.
Mit 17:3 Stimmen wurde beschlossen, dass im Zuge der Entwicklung eines Parkleitsystems für Immenstadt geprüft wird, ob der Ortsteil Bühl in ein solches Parkleitsystem eingebunden werden kann.
Im Zuge der Änderung des Flächennutzungs- bzw. Bebauungsplanes wird auch geprüft, wie die Architektur, insbesondere die Dachform (altes Gebäude hat steiles Gibeldach) gestaltet werden sollte.

Stellungnahme der Aktiven-Stadtratsfraktion zur touristischen Entwicklung von Bühl – Verlegung der Seestraße

Mit der durch den Stadtrat beschlossenen Planung und Umsetzung des Projektes „Alpsee2000“ unter Altbürgermeister Gerd Bischoff wurde fraktionsübergreifend das Ziel verfolgt, den Tourismusstandort Bühl zu stärken und dadurch wirtschaftlich vielfältiger aufgestellt zu sein.

Es sollten – was auch teilweise erfolgt ist – durch die öffentliche Förderung Privatinvestoren ermutigt werden, im Bereich Bühl zu investieren und die Wertschöpfung vor Ort zu erhalten. Allmählich können wir die Früchte dieser Politik ernten.

Schon bei den damaligen Überlegungen spielte die Verlegung der Seestraße eine wichtige Rolle, das Ortszentrum von Bühl/See zu entlasten und das Gebiet um den Hafen attraktiver zu gestalten. An dieser Zielsetzung hat sich unserer Meinung nach nichts geändert.

Im Gegenteil: Durch den Bau des AlpSeeHauses und den zu erwartenden Besucherströmen wird eine Realisierung dieses Projektes immer wichtiger, so dass es uns gerechtfertigt erscheint, die Finanzmittel bereit zu stellen, damit die Planungen verdichtet werden können und damit eine fundierte Entscheidungsgrundlage gegeben ist.

Folgende weitere Punkte sprechen unserer Meinung nach dafür, mit den Planungen der Verlegung der Seestraße in die Tiefe zu gehen.

–       Die Verlegung der Seestraße es ermöglicht es, den im Dornrößchenschlaf liegenden „Kurpark“ endlich mit mehr Leben zu erfüllen, wenn er direkt ans AlpSeeHaus anschließt.

–       Die Vermarktung und Entwicklung des Geländes der Alten Schmiede wird für Investoren deutlich attraktiver.

–       Auch eine weitere Entwicklung des Gasthofes Alpsee wird besser möglich.

–       Die Verkehrssicherheit für die Fußgänger am Nadelöhr Achbrücke wird durch eine Entflechtung der Fußgänger- und Autoströme deutlich verbessert.

–       Schon jetzt stößt in der Saison die Kapazität der Tonnage-beschränkten Achbrücke an ihre Grenzen (landwirtsch. Verkehr, Busse, LKW). Bei einer Sperrung der Julius-Kunert-Straße übernimmt die Seestraße eine wichtige Umleitungsfunktion.

–       Im Zuge des Hochwasserschutzes Winkelbach kann eine deutlich kostengünstigere Lösung dadurch realisiert werden, dass der Winkelbach im Zuge einer Seestraßenverlegung offen zur Aach geleitet werden kann, ohne wertvolle landwirtschaftliche Flächen von etwa 4,2 Hektar zu zerschneiden. Ansonsten müsste der marode Kanal kostenintensiv saniert werden.

–       Nicht zuletzt kann eine weitere Entwicklung im Bereich der jetzigen Seestraße, die schon seit Jahren eingefordert wird, angegangen werden.

Wir haben eine schwierige Haushaltssituation. Eine Verlegung der Seestraße „um jeden Preis“ sollte es unserer Meinung nach nicht geben. Aber es sollten nun die Voraussetzungen geschaffen werden, dass genau geprüft werden kann, in welchem Verhältnis Aufwand und Ertrag einer Seestraßenverlegung stehen.

Organisation der Referate Tourismus und Einrichtungen/Events und Öffnungszeiten der Gästeinformation im AlpSeeHaus

Mit 11:10 Stimmen wurde beschlossen, dass die Leitung der Gästeinformation im AlpSeeHaus untergebracht wird.

Nach einer Testphase wird überprüft, ob sich die Öffnungszeiten in Bühl (Mo-Fr 9.00 – 18.00 Uhr, Sa/So 10.00 – 17.00 Uhr [10.00 Uhr – 14.00 Uhr, solange die Ausstellung nicht eröffnet und in Betrieb ist] und in der Nebensaison Sa 10.00 – 13.00 Uhr) bewähren.

Die Gästeinfo in Immenstadt/Marienplatz soll Mo – Fr von 9.00 – 12.30 Uhr und 13.30 Uhr bis 17.00 Uhr (Ferienzeiten Mo – Fr durchgehend, samstags von 10.00 – 12.30 Uhr) geöffnet werden.

Sowohl in Immenstadt als auch in Bühl soll ausreichend qualifiziertes Personal die touristischen Kerngeschäfte (Ticket-Verkauf, Zimmerbuchungen und Auskünfte) abdecken. Dabei soll in Bühl bei den eingesetzten Arbeitskräften ein Synergieeffekt zwischen Gästeinfo, Ausstellung und regionaler Vermarktung erfolgen.

Kommentar: Unsere Fraktion teilt nicht die Bedenken, dass mit der Verlagerung des Arbeitsplatzes der Leiterin der Gästeinfo nach Bühl die Gästeinfo in der Stadt geschwächt wird. Der auswärtige Gast wird automatisch die Gästeinfo in Immenstadt – wie bisher – am zentralen Platz suchen und (entsprechend geleitet) finden.

Tagestouristen fahren bei schönem Wetter in der Regel den Alpsee an und landen „automatisch“ in Bühl am AlpSeeHaus und werden entsprechend bedient – dies bedeutet maximale Kundenfreundlichkeit.

Kein einziger Gast wird in die Gästeinfo mit der Erwartung kommen, von der Leiterin bedient zu werden. Meiner Meinung nach spielt es dabei keine Rolle, wo die Gästeamtsleiterin ihr Büro hat. Wichtig ist, dass Sie zu allen Mitarbeiter/-innen in Immenstadt und Bühl einen guten Draht hat und Immenstadts Tourismus voran bringt. Herbert Waibel