Wir übernehmen kommentarlos den Bericht der SPD über die Info-Veranstaltung vom 09.09.2014 zum geplanten Hotelneubau in Bühl. Nochmals ein herzliches Dankeschön für die Freigabe. Den kompletten Beitrag finden Sie auf der SPD-Homepage.

Deutliche Mehrheit bei der Info-Veranstaltung im Hofgarten ist Pro-Hotel in Bühl eingestellt

Fast bis auf den letzten Platz war der Hofgarten besetzt, als gestern die Investoren und die Stadt über die Planungen des “Chalet-Hotels” in Bühl informierten. Das Projekt wird ab sofort umgetauft. Es wird zum “Alpsee Natur- und Aktiv-Hotel” Am Applaus war festzustellen: Es waren deutlich mehr Befürworter als Gegner des Projektes im Saal. Die Investoren Felix Schädler und Christian Mangstl überraschten die Zuhörer mit einigen Umplanungen, die aus der intensiven Diskussion der letzten Wochen resultierten.

Überraschenderweise gab es keine Animationen und keine Bilder von Gebäuden und Fassaden. “Wir verzichten bewusst darauf, weil wir noch Anregungen und neue Ideen aufnehmen”, so die Begründung, dass nur eine Skizze mit möglichen Gebäudekörpern an die Leinwand gebeamt wurde. Dafür aber war die verbale Beschreibung des Projektes durch die beiden Investoren um so deutlicher. Bis ins Detail (z.B. einer Fahrradwerkstatt für Radwanderer) beschrieben die beiden das Konzept, das verwirklicht werden soll. Sie betonten die Vernetzung, die das Haus bieten wird. Durch die Stärkung des Handels in der Innenstadt, durch die Gastronomie im Hause, in der auch “Nicht-Hotel-Bewohner” oder Gäste anderer Häuser willkommen sind, durch den Wellness-Bereich, der ein Schlecht-Wetter-Angebot für alle Gäste – nicht nur aus Bühl – offen steht.

Die Stadt informierte durch Kämmerer Siegfried Zengerle über die finanziellen Chancen für die Stadt. Er prognostizierte aufgrund der feststehenden Steuersätze und der auf Angaben der Investoren beruhenden Belegungsziele, dass die Stadt pro Jahr mit rund 160.000 Euro zusätzlicher Einnahmen rechnen könne. Markus Kennerknecht, neuer Bauamtsleiter im Städtle, erklärte die baurechtliche Verfahrensweise und die Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung. Bürgermeister Armin Schaupp ergänzte, dass es bei der Aufstellung des Flächennutzungsplanes seinerzeit keinerlei Kritik an der Ausweisung des Grundstücks als “Sondergebiet Hotel” gegeben habe. Er mahnte: “Wir müssen Investoren auch eine gewisse Planungs-Sicherheit geben. Wir haben die 16.000 Quadratmeter im Anschluss an die Liegewiese als geeigneten Hotel-Standort im Flächennutzungsplan ausgewiesen. Wenn jetzt ein Bauwerber kommt und die Stadt ihn sagt, dass er dort planen kann, können wir nicht einfach zurückziehen und wieder grüne Wiese wollen!”

Natürlich waren unter den Besuchern der Veranstaltung auch die Vertreter der Bürgerinitiative “Rettet den Alpsee”. Sie kamen in der folgenden Diskussion zu Wort, die von Moderator Bernhard Link hervorragend geleitet wurde. Einige sprachen sich dafür aus, das Hotel auf dem Gelände des ehemaligen St.-Michael-Heims im Zentrum zu errichten. Andere wollten einfach die grüne Wiese erhalten “…wo doch unsere Allgäuer Kühe auf den Wiesen und Weiden Erkennungsmerkmal für die Gäste sind”. Den Landwirten Flächen wegzunehmen sei nicht richtig, kommentierte ein Besucher. Dass das Hotel ein Erfolgsmodell sein kann, wurde ebenfalls in Zweifel gezogen – schließlich sehe man doch dass der Bedarf gar nicht da sei (Beispiel Hotel Rothenfels). Die Kritik, dass die Finanzierung über viele Investoren (Chalet-Käufer) geplant ist, wurde auch im Hofgarten mehrfach wiederholt.

Auf alle Argumente hatten Christian Mangstl und Felix Schädler passende Antworten. Hier zeigte sich, dass die offene und klare Informationspolitik der beiden Planer richtig ist. Sie nehmen positive Kritik auf und lassen sie in das Projekt einfließen. Deutliche Unterstützung erhielten sie durch eine ganze Reihe von Wortmeldungen aus verschiedenen Stadtratsfraktionen. Denn die Stadträte haben mit überwiegender Mehrheit eine positive Einstellung zum Projekt und halten es für einen Quantensprung in der Tourismusentwicklung im Städtle.

Noch gewichtiger dürften die durchweg positiven Stellungnahmen einiger Vermieter sein, die an diesem Abend am Mikrofon standen. Die Vorsitzende des Vermietervereines Christine Sinz machte deutlich, dass dem Tourismus in Immenstadt ein “Leitbetrieb im oberen Segment” fehle. Darunter sei das Angebot dann noch ausbaubar. Bühl vertrage sogar locker zwei Hotels.

Der Vorsitzende der Kreisgruppe Kempten-Oberallgäu des Bundes Naturschutz, Björn Reichelt hielt ein feuriges Unterstützer-Statement. Es gäbe viel wichtigere naturschützerische Aufgaben in der Region, als die 16.000 Quadratmeter für das Hotel mit Klauen und Zähnen zu verteidigen. Er erhielt viel Anerkennung für diesen Redebeitrag.

Gleiches gilt für Anselm Schaber, der sich als neuer Impuls-Vorsitzender für das Projekt aussprach. Denn es helfe – zusammen mit anderen Maßnahmen – die Kaufkraft in der Stadt zu heben. Und hier gäbe es ja noch genug Nachholbedarf in der Stadt.