Bei der Kandidatenvorstellung der Wählergemeinschaft „die Aktiven“ in Immenstadt standen Immenstadts Finanzen im Mittelpunkt der Diskussion. Stadtrat Herbert Waibel wies darauf hin, dass seine Fraktion und Bürgermeister Armin Schaupp bei allen Haushaltsberatungen der letzten Jahre auf die strukturelle Finanzschwäche der Stadt hingewiesen hätten. In der Haushaltsrede von 2011 habe der Haushaltssprecher der CSU unserem Bürgermeister Schaupp „Schwarzmalerei und Untergangsstimmung zur Finanzlage“ vorgeworfen und betont, dass es sich bei der Finanzschwäche der Stadt um ein „vorübergehendes Problem und nicht um einen dauerhaften Negativtrend handle.“ „Unsere Vorschläge“, so Waibel, „mit Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen eine Trendwende herbeizuführen wurden von der Stadtratsmehrheit abgeschmettert. Und bei den aktuellen Haushaltsberatungen 2014 weigert sich die CSU, ein konkretes Sparziel zu benennen.“
Auf die Frage eines Bürgers, wie hoch die freiwilligen Leistungen der Stadt seien und wo man sparen könne, erläuterte Stadtrat Peter Schmid, dass diese insgesamt 1,8 Mio. Euro betragen würden und die Bereiche Kultur mit ca. 430.000 € und Soziales mit 483.000 € die größten Bereiche seien. „Wo würden Sie sparen“ fragte Stadtrat Rudi Seber in die Runde, „beim Kinderschutzbund, der einen Zuschuss von 33.400 € oder bei der Kulturgemeinschaft Oberallgäu, die einen Zuschuss von 35.000 € erhält?“ Alexandra Konda machte deutlich, das alle freiwilligen Leistungen wichtig seien und die Notwendigkeit als Maßstab für die Einschnitte gelten sollte, daher müsse mit viel Feingefühl vorgegangen werden. Isabella Kraus ergänzte, dass sie den Ansatz von Bürgermeister Schaupp richtig finde, bei Einspardiskussionen die Bürger mitzunehmen und einen möglichst großen Konsens herbeizuführen.
Auf die Frage eines Besuchers, ob die Aussage des „Bürgermeistergegenkandidaten“, Schlaglöcher werde es bei ihm in Immenstadt nicht geben, realistisch sei, antwortete Waibel: „Diese Aussage finde ich mutig. Immenstadt hat ein Straßennetz von etwa 107 km, für das es verantwortlich ist. 30 km davon sind in sehr schlechtem Zustand. 14 Brücken sind älter als 50 Jahre. Woher will er das Geld nehmen, um alles zu sanieren?“