Leserbrief an die AZ zum Standpunkt von H. König in der Ausgabe vom 25.05.2013 „Schlitzohrige und andere“ in der Originalfassung von Siegfried Wegmann:
zum Kommentar von Herrn H. König vom 25.05:

Lob haben sich die lebenden und toten Allgäuer Bürgermeister mehr oder weniger alle verdient. Den Immenstädter Bürgermeister als einzigen an den Pranger zu stellen ist Wahlkampf pur, der in dieser Form einer seriösen Zeitung, die Pressefreiheit für sich in Anspruch nimmt, unwürdig ist.

Der Immenstädter Bürgermeister hat mit seinen persönlich gehaltenen Statements vor den Bürgern für seine Arbeit geworben. Dass der Immenstädter Redaktionsleiter kritisch erwähnt wurde, hatte zur Folge, dass sofort im Lokalteil zurückgeschossen und dem Bürgermeister die Schuld an der Immenstädter Misere zugeschoben wurde.

Herr König hat im Gegensatz zum Lokalredakteur le Maire noch nie an einer Stadtratssitzung im Städt´le teilgenommen. Sonst wüsste er, wer mit zum Teil respektlosen und unsachlichen Redebeiträgen Gräben aufreißt.

Er wüsste dann auch, wer mit parteibezogenem Kalkül Entscheidungen verzögerte oder, um nur ein Beispiel zu nennen, das Projekt B 308, für das die CSU 60 Jahre kämpfte, endgültig zum Scheitern gebracht hat.

Bürgermeister Bischoff errang seine großen Verdienste dank einer CSU-Mehrheit und einer schon damals verantwortungsvollen Opposition.

Aber auch er hat heutige Probleme erkannt und deren Umsetzung angemahnt. Veränderte Zeiten und Rechtsvorschriften verlangen neues Denken und Handeln. Dies hat leider die CSU-Fraktion bis heute nicht begriffen, weil sie noch immer die Wahlniederlage ihres Kandidaten verarbeitet.

Deshalb und nur deshalb blieb die Zusammenarbeit auf der Strecke und öffnete in vielen 13 : 12 – Abstimmungen Gräben. Sollte es der CSU 2014 gelingen, einen “linientreuen Bürgermeister” zu installieren, wird sie von ihr geöffnete Gräben schließen müssen, weil die Probleme akuter denn je sein werden.

Dem Allgäuer Anzeigeblatt bleibt es vorbehalten, getreu dem Pressegesetz wahrheitsgemäß zu berichten und auch Kritik zu üben. Einseitige Berichterstattung wird diesem hohen Anspruch nicht gerecht und schadet der Demokratie.

Siegfried Wegmann
Immenstadt